Großer Bahnhof beim FZT-Intensivseminar in Leiwen an der Moselschleife: Kurt Reichel hatte gemeinsam mit der FZT e.V. den roten Teppich für funktionshungrige Kolleginnen und Kollegen ausgerollt. Als Referenten waren Johannes Heimann, Bruno Jahn und Udo Plaster geladen. Schon beim Get-together am Vorabend der Veranstaltung hörte man viele anerkennende Worte, denn das DTC Moselschleife – eines der Trainingszentren der FZT – ist ein echter Hingucker. Die Inhaber (Familie Reichel) dürfen zurecht stolz auf das besondere Ambiente und die grandiose Lage in dem kleinen Weinörtchen an der Moselschleife sein. Die Abendveranstaltung gab den Teilnehmern Gelegenheit sich bei Moselwein und Winzerbuffet schnell anzufreunden. Die Stimmung war grandios.

Ralf Suckert, der Generalsekretär der FZT widmete die neue Veranstaltungsserie den „Pionieren der Funktionsdiagnostik und restaurativen Therapie“. Namentlich erinnerte er in diesem Zusammenhang an Michael Heinz Polz und den erst unlängst verstorbenen Kollegen Dieter Schulz, die beide mit ihrem Okklusionskonzept die Funktionslehre in der Zahntechnik nachhaltig beeinflusst hatten.

 

Und dann ging´s ans Eingemachte: Udo Plaster zeigte den Teilnehmern kompromisslos auf, wie vielfältig die Fehlerquellen beim Abgreifen und Vermessen patientenindividueller Informationen sein können. Diese Fehlerquellen zu beseitigen ist sein Hauptanliegen. Unter Anwendung des Planesystems demonstrierte er dann live wie man die Lage des Oberkiefers, die Neigung der Okklusionsebene und die Natural Head Position (NHP) korrekt abgreifen und positionsecht in eine CAD/CAM-Software sowie den digitalen oder den analogen Artikulator überführen kann. Ein echter Fortschritt, der aber in erster Linie auf dem Wissen, der Erfahrung und nicht nur auf den eingesetzten Gerätschaften basiert.

Udo Plaster zeigte weiterhin, dass z.B. fehlerhafter Zahnersatz eine „Schwachstelle“ ist und dass der Körper seine individuellen Schwachstellen wenn möglich kompensiert. Und zwar durch Zähneknirschen, Rücken- oder Kopfschmerzen, mit allergischen Reaktionen, veränderter Körper- oder Kopfhaltung, ggf. sogar mit verändertem Gesichtsausdruck durch verspannte mimische Muskulatur. Gemeinsam mit Osteopathen, Physiotherapeuten, Heilpraktikern und Psychotherapeuten sollten wir versuchen die Merkmale dieser Kompensationen aufzuspüren, um den Schaden zu begrenzen und gezielt gegen die Ursachen vorzugehen. Eine Sichtweise, die den Menschen bewusst als Ganzes wahrnimmt und viele präventive Impulse beinhaltet. 

Johannes Heimann und Bruno Jahn sind eher traditionell, aber nicht weniger erfolgreich unterwegs. Ihre Spezialität ist der CMD erkrankte Patient und entsprechend sorgfältig haben sie ihr Behandlungskonzept aufgebaut. Mit Hilfe einer Diagnostikkaskade stellen sie die Diagnose und legen den inividuellen Therapieplan fest. Sie bemühen sich im Detail um die Feinadaption der Kaufläche bei allen Funktionsbewegungen. Dazu bildet das erprobte Okklusionskonzept nach Polz/Schulz und eine reproduzierbare Präzision die Basis zum Behandlungserfolg. Und funktioniert das Ganze auch digital? „Bedingt“ – sagen die Referenten. Je umfangreicher die Rekonstruktion, um so mehr Probleme handelt man sich ein. Die Aussage des Tages kam dann von Johannes Heimann: Um die Folgen mandibulärer Verwindung so gering wie möglich zu halten, wird der Unterkiefer klassisch am besten bei nahezu geschlossenem Mund abgeformt. Hierbei ist die Kaumuskulatur nur schwach aktiviert und reduziert die Unterkieferdeformation auf ein Minimum. Dies ist bei Einsatz eines Intraoralscanners logischerweise unmöglich, denn hier heisst es: „Mund bitte weit öffnen!“ Die beiden Referenten belegten ihr Erfolgskonzept anhand vieler, gut dokumentierte Patientenfälle. Ein wahres Füllhorn an praktischen Tipps wurde über den Teilnehmern ausgeschüttet. Danke dafür!

Dieses Intensivseminar forderte von Referenten wie Teilnehmern äußerste Konzentration. Funktion ist nun mal kein einfaches, aber für jeden Zahnarzt und Zahntechniker ein elementares Thema. Trotz aller Anstrengung fühlten sich die Teilnehmer mehr als wohl, nicht zuletzt wegen der überzeugenden Gastfreundschaft im DTC Moselschleife. In entspannter Atmosphäre fiel es leicht sich in die Diskussion einzubringen. Egal mit welcher Vorkenntnis oder vor welchem fachlichen Hintergrund. Bei derartigen interdisziplinären Veranstaltungen lernen Zahnärzte von Zahntechnikern und umgekehrt. Das ist vielleicht die eigentliche Erkenntnis aus unseren FZT-Intensivseminaren: Nur gemeinsam sind Zahnarzt und Zahntechniker ein unschlagbares Team.

Fortsetzung folgt …

Teil 2 der „Funktionsgeschichten“ kann man bei unserem nächsten FZT- Intensivseminar vom 21. bis 24 Mai 2020 in Alba erleben. Gemeinsam mit Giuseppe Allais, Delfino Allais, Christian Lex, Wolf-Dieter Seeher, Johannes Heimann und Bruno Jahn geht es dann um komplexe Patientenfälle und deren Lösung. Und natürlich um die allgegenwärtigen Besonderheiten des Piemont. Interessenten können sich jetzt schon formlos für einen der wenigen Plätze vormerken lassen. Die detaillierte Ausschreibung erfolgt im Sommer.

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